Bastian Seibt

Es ist Bergfest in Achkarren, denn die ersten beiden Wochen im Vorbereitungstrainingslager liegen hinter uns! Dieses Örtchen ist nicht gerade hoch gelegen am Rande des Hochschwarzwaldes. Dennoch “feiern” wir heute mitten im Kaiserstuhl, bekannt für guten Wein, heute Abend Bergfest. Sicherlich wird da auch Gläschen Traubensaft getrunken.Doch der Reihe nach: Nach der erfolgreichen Olympiaqualifikation am 18.06. hatten wir nur einige Tage um unsere Sachen für längere Zeit zu packen. Nach einem dreitägigen Umweg über Saarbrücken, wo noch einmal auf der strömenden Saar trainiert wurde, bezogen wir Quartier ca. 8 km entfernt von unserem neuen Trainingsrevier, dem Rhein bei Breisach i. Breisgau. Dieses Gebiet ist bekannt für seine Hochwetterlagen. Aufgrund der Temperaturen von anfangs 30-32 Grad Celcius ohne auch nur das geringste Lüftchen dachten wir schon, das soll hier eine Klimagewöhnung an die Temperaturen in Peking sein. Doch die Luftfeuchtigkeit haben wir trotz unseres Schweißes nicht hinbekommen und der Smog ist seit dem bundesweiten Rauchverbot nicht einmal in einer Kneipe nachzuahmen. Mittlerweile ist das Wetter an vielen Tagen eher durchwachsen und mit gelegentlichen Schauern versehen. So mussten wir auch schon eine Einheit statt auf dem Rennrad auf der Straße im Fitnessstudio auf dem Spinning verbringen. Da war sie dann: die Gewöhnung an die Luftfeuchtigkeit in Peking.

Viel Abwechlung war in den letzten zwei Wochen Training hier nicht zu finden. Neben langen Rudereinheiten wird jeweils zweimal pro Woche eine Krafteinheit im Fitnessstudio und eine 2 1/2stündige Radeinheit absolviert. Zusätzlich zum Ausdauertraining werden dann im Boot auch mal intensivere Belastungseinheiten in den mittleren Schlagfrequenzen gefahren. Also das Übliche. Die körperliche Erschöpfung schreitet bei allen zunehmend voran, so dass wir morgen einen ganzen Tag trainingsfrei haben. So ganz erholsam wird der Tag allerdings nicht, denn wir werden ca. 2-3 Stunden mit dem Auto nach Mainz fahren, dort ca. 3 Stunden umher laufen und dann wieder zurück fahren. Dieses Tagesablauf nimmt man allerdings gerne in Kauf, denn wir bekommen in der Kurmainz Kaserne die Olympia-Einkleidung. Also Abwechslung pur!